W.W.Antonow

Noch über Kindererziehung

W.W.Antonow

Gott inkarniert den Menschen auf der Erde, damit der Mensch hier — in dieser Schule namens "Erde" — bei Gott dem Lehrer Göttlichkeit lernt. Diese Lehre geht in drei Hauptrichtungen: Liebe, Weisheit und Kraft. Gerade das lernen wir hier unter Seiner Führung — zunächst als unsichtbar, dann als sichtbar.

An dieser Schule gibt es theoretischen und praktischen Unterricht. Zur Theorie gehört das Erlernen des Göttlichen Willens aus Büchern und durch andere technische Mittel der Informationsübermittlung, aber auch durch Umgang mit Erleuchteten Menschen. Zu den praktischen Fächern indes gehört das Erziehen der Kinder.

Dem Kind muss am Anfang Elementares beigebracht werden: sprechen, sich freuen, gehen usw. Wenn es schon heranwächst, sollte man versuchen, ihm möglichst viele Lebensgewohnheiten zu vermitteln und sein Blickfeld maximal zu erweitern. Man sollte ihm verschiedenerlei beibringen: Rad fahren, laufen, schwimmen, ein Zelt aufschlagen, ein Feuer anzünden, singen, malen, verschiedene Sportspiele spielen usw. Es soll fernsehen und so mit Menschen in anderen Teilen des Planeten bekannt werden, es soll allmählich die Vielfalt des religiösen Suchens der Menschen kennen lernen... Dies alles wird ihm später sehr nützen und ihm erlauben, Probleme des Erwachsenenlebens leichter zu meistern.

Durch Kindererziehung der Evolution des Universellen Bewusstseins dienen und so gleichzeitig sich selbst entwickeln kann man nicht nur mit den eigenen leiblichen Kindern, sondern auch mit vielen anderen Kindern. Wir alle sind Kinder des Einen Gottes. Wir alle sind eine Familie. Mit Kindern, die nicht vom eigenen Fleisch sind, sollte man genauso umgehen wie mit seinen eigenen Kindern. Wenn wir so leben, weiten wir unsere Liebe aus und lernen, mit den Menschen so umzugehen, wie Gott es tut. Auf diese Weise eignen wir uns allmählich Seine Göttliche fürsorgliche Liebe an.

* * *

Uns, die wir bestrebt sind, nach den Gesetzen Gottes zu leben und Ihm durch Mitbeteiligung an Seiner Evolution zu dienen, fällt es heute in Russland fast ebenso schwer zu leben wie den ersten Christen im römischen Imperium. Denn von allen Seiten, überall, in allen Schichten und Sphären der Gesellschaft finden wir und durch das vorherrschende aggressive Unwissen umgeben. Denn gerade so “erzog” die kommunistische KPdSU Jahrzehnte lang das russische Volk und lehrte, überall herum Feinde zu sehen und sie zu hassen. Dann folgte — Jahrzehnte hindurch — ein nahezu ununterbrochener Kriegszustand, der die Menschen nicht minder intensiv verkrüppelte als die Ideologie der KPdSU. Diese Kriege gewöhnen es den Menschen an, ohne Weiteres zu töten, zu hassen, sich den Weg zur Befriedigung eigener Wünsche durch Gewalt zu bahnen — bis zur Tötung aller, die im Wege stehen.* Russland findet sich überfüllt von Seelen, in denen es nichts mehr gibt außer Hass gegen allen und alles, und dieser Hass ergießt sich nach außen bei jedem dazu günstigen Anlass. Tötungen, Misshandlungen, Raubüberfälle, Vergewaltigungen, Diebstähle, Brandstiftungen: Das alles ist inzwischen üblich geworden. Russland verliert jetzt allein durch Mörderhände jährlich rund 100.000 Menschen.

Hierzu leistet das Fernsehen einen sehr schwerwiegenden Beitrag, etwa mit erstaunlich primitiven chinesischen Filmen, die fast ausschließlich aus handlungslosen Schlägereien bestehen. Und auch hier — im Fernsehen — werden inzwischen üblich gewordene scharfe Raufereien im Stil der Wrestling-Wettkämpfe geboten... Das Fernsehen gewöhnt uns eben daran, dass die ununterbrochenen Schlägereien und Tötungen etwas ganz Gewöhnliches und die Norm des alltäglichen Lebens sei...

Dies alles wird von der Jugend “aufgesogen”. Dies alles prägt in Russland eine massenhafte Kultur der Gewalt. Manche Jugendliche probieren dann ruhig und ohne Gewissensbisse an Gleichaltrigen die im Fernsehen gesehenen Verprügelungs- und Foltertechniken aus. Und sie wundern sich aufrichtig über Einwände dagegen: Alle tun das doch so!

Russland hat sich in ein Land verwandelt, wo die überwältigende Mehrheit der Bevölkerung Verbrecher sind — aktive oder erst noch potenzielle, d.h. Verbrecher nach seelischen Merkmalen. Ich stelle jetzt eine sehr einfache Frage, deren Beantwortung die ganze Wirklichkeit offenbart: Welcher Prozentanteil der Menschen unseres Landes würde nicht stehlen, wenn sich günstige Gelegenheit dazu böte? Es wären ganz bestimmt weniger als ein Prozent. Stehlen würden auch “Gläubige”. Denn der vorherrschende Glaube bei uns ist dieser: Er verlangt, hin und wieder in die Kirche zu gehen, Geld hinzulegen, Kerzen hinzustellen und — für den Fall des Falles (“vielleicht gibt es Gott ja wirklich?!”) — herzuleiern: “Herr, erbarme Dich!”.

Doch ist es wirklich das, was Gott von uns erwartet?

Sogar im Kreise russischer Psychologen, die ihrer Art nach berufen sind, Menschen zu helfen, sind neue “moderne” Konzeptionen über “Hilfe” aufgetaucht wie: Das “Allheilmittel” gegen alle psychologischen Probleme besteht halt darin, bei den Patienten das persönliche “Ich” zu vernichten — durch Beleidigung, Erniedrigung und Spott über sie, die sie von diesen Neuerungen keine Ahnung haben.*

Ein ebenso ungeheuerlicher Absurd entsteht auch unter denjenigen Psychologen, die dazu berufen sind, Kindern zu helfen.

Im Kindergarten herrscht Geschrei und Getöse, die einen Kinder verprügeln eifrig andere. Die Erzieherin aber sitzt ruhig und liest ihr Buch.

— Wieso unternehmen Sie denn nichts?!

— Regen Sie sich nicht auf, es ist alles in Ordnung: Jeder soll eben lernen, seinen Mann zu stehen. Das lehren uns jetzt die Psychologen.

Was aus diesen Kindern wird, ist leicht vorherzusagen: Die einen werden zu Sadisten, denen der Schmerz anderer Vergnügen bereitet, und die Übrigen werden zu “Zerquetschten”, Willenlosen, psychisch Vernichteten..., die aber manchmal noch Schwächere quälen und so dem in ihren Seelen “aufgestauten” Rachedrang Luft machen...

Ist auch nur eine dieser Varianten denn wirklich mit dem Willen Gottes vereinbar?

... Ein Mann um die Fünfzig geht zusammen mit vier Jungen zwischen 10 und 12 Jahren am Meeresufer entlang. Einer nach dem anderen schießen sie auf Vögel mit einem Kampfgewehr. Manchmal treffen sie ins Ziel. Als sie uns sehen, geben sie uns zu verstehen: “Kommt nicht näher!”. Sie schießen mit Absicht in unsere Richtung, die Kugeln sausen über unseren Köpfen hinweg... ...Was wird aus diesen Kindern?...

... Eine andere Situation: Ein 15-jähriger Bursche erschießt mit seinem (vorerst noch) pneumatischen Mehrladerevolver seine Gefährten. Sie schreien ihm zu:

— Hör auf! Das tut doch weh!

— Weh?! Also dann weiter so!

... Russland steht derzeit weltweit an erster Stelle bei der Zahl der Selbstmorde (pro 100.000 Einwohner). Jährlich 2.000 dieser Selbstmörder Russlands sind Kinder. (Und es gibt noch viel mehr Selbstmordversuche.)

... Das Ausmaß der Drogensucht unter Schülern ist mittlerweile jedem hinreichend bekannt, da hat es keinen Sinn, sich zu wiederholen. Es heißt, in jeder russischen Schule könne man ohne Weiteres Drogen kaufen... Wer “an der Nadel hängt”, lebt noch etwa 4 bis 7 Jahre... Und ins Paradies kommt man nach einem solchen Leben selbstverständlich nicht. Beim regelmäßigen Gebrauch starker Rauschgiftmittel kommt es denn auch zu einer ethischen Degradierung, zur Zerstörung von Körper und Bewusstsein, welche auch noch von Dämonen zerrissen werden, und zwar von Seelen früherer Drogensüchtiger, die wegen der Unmöglichkeit, sich “mal einen Schuss zu geben”, entsetzlich leiden und deshalb versuchen, durch die Körper anderer auch nur irgendwelche Wahrnehmungen zu “erhaschen” — eben durch Drogensüchtige, die sich noch nicht entkörperten.*

... Mitunter setzt sich bei Eltern und Erziehern im Kreise der Atheisten oder entarteten Gläubigen die Meinung durch, dass es für die Kinder von Nutzen sei zu lernen, ohne Zögern zuerst zu schießen, anderen Menschen gegenüber “stark aufzutreten” und es “zu überleben und zu siegen” zu wissen — auch wenn man dabei andere verletzt oder vernichtet.

Dies ist eine Ideologie von Wahnsinnigen, welche die Lehre Gottes ablehnen.

Unser Appell an Sie: Versuchen Sie zu verstehen, was der real existente Gott von uns wirklich will. Das erfährt man bedauerlicherweise in keiner einzigen der mir bekannten Kirchen*, aber man kann darüber lesen, unter anderem in unseren oben genannten Büchern.

Versuchen Sie doch, die Kinder vor der ihnen drohenden Hölle zu bewahren.* Und Russland vor einen endgültigen und vollständigen Verfall und Aussterben.

Zuallererst muss man den Kindern erklären, warum sie gut sein sollen, d.h. man muss ihnen — in einer altersgerechten Sprache — über Gott und den Sinn des Lebens erzählen. Dann muss man ihnen helfen, besser zu werden, unter anderem durch Anwendung der in diesem Buch angeführten psychologischen Verfahren.

Davon, wie man das tun kann, haben wir Ihnen erzählt. Versuchen auch Sie jetzt, irgendwie zu helfen.

Und verzeihen Sie, dass ich die schönen Meditationen, von denen dieses Buch erfüllt ist, mit einem “Tropfen Wermut” beende. Es ist aber zum Nutzen. Denn man muss beide Seiten des Lebens kennen, um richtige, schnelle und starke Entscheidungen treffen zu können.

Und Gott wird Ihnen helfen, wenn Sie Ihm dienen, indem sie kindliche Seelen retten.

 

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