Die Liebe zur Natur

Der Umgang mit lebender Natur ist notwendig. Nicht zuletzt die Abgeschiedenheit in einem Wald oder anderen Naturlandschaften ist ein wichtiger Weg dazu, sich Gott “hinzustellen”, damit Er uns erfolgreicher lehren kann. “Im Wald sollt ihr meine Weisungen suchen!…” [41: Blätter aus Moryas Garten. Der Ruf]. Denn gerade dort kann sich unser Bewusstsein über die Harmonie der Umgebung “ergießen”, anstatt dass wir in der Stadt in unseren Kopfchakras “sitzen”, uns nur mit Informationen über irdisch-menschliche Leidenschaften “füttern” und uns mit negativen menschlichen Gefühlsenergien beschmutzen.

Freilich sind große städtische Kulturzentren ebenfalls nötig: Dort gibt es Bibliotheken und reiche Möglichkeiten zu intellektueller Entwicklung. Man findet dort auch viel eher Gleichgesinnte und Gefährte auf dem spirituellen Weg.

Nützlich ist es auch, den eigenen Körper dem Sonnenlicht auszusetzen, speziell morgens, wenn es besonders sanft ist. Dieses Licht existiert nicht nur auf der materiellen Ebene; es durchdringt auch andere — feinste — Dimensionen im Innern unseres multidimensionalen Organismus, belebt diesen und füllt ihn mit seiner reinen Kraft.

Für Bewohner nördlicher Breiten, wo der Winter lang ist, sind “künstliche Sonnen” nützlich, und zwar Quarzlampen, mit denen man sich periodisch zuhause bestrahlen kann. Es ist auch ein hervorragendes Mittel gegen verschiedene Unpässlichkeiten. So lassen sich Erkältungskrankheiten sehr leicht mit ultravioletten Strahlen abwenden, wenn diese bei den allerersten Symptomen zum Einsatz kommen. Und ein Husten ist schnell wieder weg, wenn man mithilfe der Quarzlampe Brust und Rücken leicht ansengt, also die Stellen, wo man Senfpflaster auflegt.

Im Sommer und Herbst werden Pilze und Beeren gesammelt oder gekauft, die für eine reine Ernährung sehr wichtig sind.

Und in jeder Jahreszeit empfiehlt sich meditative Arbeit an besonderen Kraftorten, d.h. Plätzen von wesentlicher energetischer Bedeutung für den Menschen. Sie sind sehr unterschiedlich und können dazu genutzt werden, sich selbst zu heilen, bestimmte Energiestrukturen zu entwickeln, mit Gott sprachlich zu kommunizieren, das Bewusstsein zu verfeinern, psychoenergetische Kraft zu steigern oder auch dazu, das eigene Ich in Gott aufzulösen und mit Ihm zu verschmelzen.

… Am meisten Harmonie und Glückseligkeit schenkt uns die Natur an einem frühen Frühlingsmorgen, wenn noch vor dem Tagesanbruch die Vögel zu singen und zu balzen beginnen und wenn die gesamte Umgebung sich mit der Energie ihrer Liebe sättigt. Eine Einstimmung in ihren Zustand bringt uns näher zu Gott und ist eine reale Stufe der Bewusstseinsverfeinerung.

Wer dagegen gern lange schläft und sich dieses “Recht” als eine “Nachteule” gönnt, der hat viel weniger Chancen auf spirituellen Aufstieg.

… Lenzliche Abendröten bringen ebenfalls eine Fülle feinster Eindrücke. Zu dieser Zeit überlagert sich der Vogelgesang gleichsam mit der Gesamtkulisse der großen gesättigten STILLE und HARMONIE. Zu solchen Stunden “entfließt” die Bewusstseinsenergie dem Körper und ergießt sich über die gesättigte Glückseligkeit des Waldes, füllt diesen und verschmilzt mit ihm. Auf diese Weise wird das Bewusstsein immer beweglicher und fließender und festigt sich in Harmonie und Reinheit.

… Aber auch in jeder anderen Jahreszeit schenken Morgen- und Abendstunden im Wald oder am Wasser die Erinnerung an Frühlingsröten. Sie sind für diejenigen bedeutsam, die gelernt haben, den Frühling in aller Fülle zu empfinden!

… Die Natur ist nicht zuletzt eine Vielzahl von lebenden Geschöpfen — Tieren und Pflanzen, deren Seelen den meisten Menschen gegenüber weitaus verfeinerter sind und auch unvergleichlich mehr Frieden in sich tragen. Ein moderner Durchschnittsmensch muss einen langen Weg gehen, um ihr Niveau von FRIEDEN und LIEBE zu erreichen. Erst dann darf er eine eigene Spiritualität beanspruchen.

Außerdem ist es gerade und nur in offenen Naturlandschaften möglich, ein verfeinertes Bewusstsein weiter auszudehnen — in käfigähnlichen Stadtzimmern und “Straßenkorridoren” ist dies undenkbar.

… Es sei noch einmal erinnert: Emotionen sind Zustände des Bewusstseins. Und Bewusstseine sind wir. Eben dadurch, dass wir uns in bestimmten Bewusstseinszuständen befinden, sind wir entweder weiter vom Schöpfer entfernt oder Ihm näher.

Gott im Schöpferaspekt ist das Höchstmaß an Verfeinerung der Bewusstseinsenergie. Wissen wir jetzt, wohin wir uns bei der Entwicklung unserer Gefühlssphäre bewegen sollen?

… Nur wenige von uns waren schon einmal bei einer frühjährlichen Birkhahnbalz, da der frühmorgendliche Nebel vom lauten, begeisterungsvollen Lied und vom “Fiepen” dieser großen, schönen und leidenschaftlichen Vögel erfüllt wird. Und die meisten derer, die bei Birkhahnbalzen dabei waren, beendeten diese wunderschönen Liebeslieder mit Gewehrschüssen, Schmerz, Blut und Tod oder ergötzten sich an der Genusssucht sadistischer Töter.

Atheisten und Mitglieder der Massensekten unseres Landes, die in Traditionen eines “Rechts” auf das Töten von Tieren erzogen worden sind und kein absolutes inneres Tabu für Leidzufügung nach eigenem Gutdünken haben, schrecken auch nicht vor Massentötungen von Menschen zurück.

… Und an Frühlingsabenden, bereits nach dem Sonnenuntergang, da der Wald in der Dämmerung versinkt, fliegen über Schneisen und Waldrändern und über buschumwachsenen Gewässern sehr sanft männliche Schnepfen. Ihr Lied, bestehend aus schönen, seelenergreifend zarten Grunz- und Zwitscherlauten, bringt uns Wellen der Liebesemotionen dieser lieblichen Vögel entgegen. In den Büschen, über denen die Männchen fliegen, sitzen Weibchen — und wählen denjenigen, der von allen am schönsten singt… Der da! Sie fliegt auf uns zeigt sich ihm… Er — von seiner Vogelleidenschaft gepackt — fliegt ihr nach… Danach verbringen sie zusammen eine Nacht im Gestrüpp. Und fliegen dann auseinander, nachdem sie über die Nach “aneinander satt” wurden, um schon beim nächsten Tagesanbruch nach neuen Abenteuern, nach neuen Freunden Ausschau zu halten…

Die geheimnisvolle Schönheit des Moor-Liedes der Kronschnepfe, das “himmlische Geblök” von Schnepfen, die mit ihren in der Höhe vibrierenden Schwanzfedern balzen, die Lieder von Rotkehlchen und Drosseln, das nachtlange Unken der Frösche in den Tümpeln; die im Schilfrohr plätschernd laichenden Fische, der Duft des Lagerfeuers, ein Bad in einem von ersten Sonnenstrahlen illuminierten Waldsee und dann die Dampfschwaden, die den nackten und glückseligen Körpern entsteigen, das Jauchzen der Seelen, die, mit dem Jubel ihrer Liebe zu Gott und allem Lebenden überquellend, geradezu “explodieren”: Dies ist jene emotionale Grundlage, die Gott in uns sehen will, auf dass wir uns erfolgreicher und schnell er Ihm entgegen entwickeln können!

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Die Pflanzen sind ebenfalls Lebewesen. In ihren Körpern, wie in unseren, leben Seelen. Für gewöhnlich sind diese Seelen in einem typisch “pflanzlichen”, also “anfänglichen” Entwicklungsstadium. Ich kenne aber einige “Menschenbäume“, und es sind sogar recht weit entwickelte, große und starke Menschenseelen. Sie hatten jedoch in ihren früheren Leben in menschlichen Körpern nicht den nötigen Seelenfrieden erlangt, und deshalb inkarnierte Gott sie, um ihnen beim evolutionären Aufstieg zu helfen, in Bäume: damit sie über die Jahrhunderte ihres “Pflanzenlebens” “auswettern” und zur Ruhe kommen…

Mit solchen Menschenbäumen kann man leicht auf emotionalerer gar gedanklicher Ebene kommunizieren. Sie “binden sich” stark an Menschen, die sie verstehen können, und sind traurig, wenn man sie nicht besucht. Und wenn man zu ihnen kommt, begegnen sie einem mit Freude, die sich bisweilen mit Schmerz mischt…

… Was ist nun Seelenfrieden? Ein Nichtstun? Ein müßiger Lebensstil? Schläfrige Trägheit? Nein! Seelenfrieden ist die Abwesenheit emotionaler Erregung und hektischer Gedanken. Auf seiner Grundlage kann man lange und schnell körperlich, geistig und meditativ arbeiten. Er ist ein Partner der Tatkraft. Er erlaubt es unter anderem, die Energie nicht zu vergeuden. Auch geht auf seiner Basis jede Arbeit effektiver vonstatten. Und das Wichtigste: Er gestattet es, die Verbindung mit Gott aufrecht zu erhalten, sich auf Ihn zu orientieren und dadurch viele Fehler zu vermeiden. Auf seiner Grundlage wird es möglich, das eigene Bewusstsein allmählich in Gott “hineinwachsen” zu lassen. Das heißt, er begünstigt eine positive Evolution des Menschen. Demgegenüber führen hektische Gedanken zur Verfestigung der Getrenntheit von Gott und zum Wachstum des niederen Ich. Sie sind ein Hemmschuh des Fortschritts.

Alle gewöhnlichen Pflanzen sind in der Lage, Emotionen von Menschen wahrzunehmen. Dies bewiesen u.a. Wissenschaftler vieler Länder an Veränderungen elektrischer Merkmale bei Pflanzen als Reaktion auf menschliche Emotionen (mehr darüber siehe in [11]).

Viele Jahre nach meinem Wechsel zu “tötungsfreier” Ernährung hatte ich einmal Gelegenheit, in einer Försterei beim sanitären Holzschlag zu arbeiten. Am Anfang sah ich das im Allgemeinen als eine nützliche Arbeit und hackte sogar mit Vergnügen “überflüssige” Pflanzen aus, um den übrigen mehr Lebensraum zu geben. Irgendwann aber, als ich mehr Sensibilität erlangte, wurde mir der Schmerz dieser mit meiner Axt in Stücke gehauenen Wesen unerträglich, und ich gab die Arbeit unverzüglich auf.

Ja, wir können nicht leben, ohne uns von Pflanzen zu ernähren. Ihre Körper werden von uns unausweichlich als Bau- und Brennstoff genutzt. Und es ist dabei sinnlos zu warten, bis ein Baum alt wird, bis er umkippt und zu verfaulen beginnt — deshalb werden gerade “reife” Bäume gefällt.

Man darf Pflanzen aber nicht unnötig töten, man darf nicht einfach zum Spaß eine Axt oder ein Messer in einen Baum stoßen, man darf nicht ohne absolute Notwendigkeit lebende Zweige abschneiden, man darf nicht “maschinell” Blätter, Gräser oder Blumen pflücken und wegwerfen. Man darf auch nicht unachtsam mit Speisen umgehen: Sie sind ja aus Lebewesen zubereitet, die unseretwegen starben. Das Wegwerfen von Essen ist — sogar wenn man sich von Pflanzen ernährt — ebenfalls eine Sünde, und zwar fahrlässige Tötung.

Und schon ganz unsinnig ist, ethisch gesehen, das “rituelle” Töten von Millionen Tannen und Kiefern zu Weihnachten und Neujahr, oder das Pflücken bzw. Schneiden von Blumen, um sie in eine Vase zu stellen und sich an ihnen zu erfreuen, während sie sterben…

Es ist wichtig, dass Sie, lieber Leser, jetzt nicht damit beginnen, sich einprägen zu versuchen: das darf man, das darf man nicht… Wichtig ist hierbei nicht, sich irgendwelche “Regeln einzupauken”, sondern das ethische Prinzip des Mitleids für fremden Schmerz und des Respekts für fremdes Leben zu verstehen.

Und wer das nicht versteht oder nicht annimmt, der soll später nicht wegen eigenen Schmerzes gekränkt sein: Durch unseren Schmerz lehrt Gott uns zu verstehen, was das Phänomen des Schmerzes selbst ist und wie unangenehm diese Empfindung ist! Er lehrt uns dadurch, mit anderen Mitleid zu haben und ihnen nicht unnötig weh zu tun.

Und noch mehr als gegenüber Pflanzen soll das Prinzip des Mitleids gegenüber Tieren gelten: Diese spüren ja den Schmerz unvergleichlich schärfer als pflanzliche Organismen.

Das es notwendig ist, das Mitleidsprinzip voll und ganz einzuhalten, darunter auch bei der Ernährung, lehrten und lehren uns Gott [8,14,18]. Gott ist die Liebe. Wenn wir uns Gott nähern wollen, dann müssen wir das Prinzip der LIEBE in vollem Umfang annehmen. Doch was für LIEBE wäre es ohne MITLEID? Bloß eine Parodie davon!

Wir sollten eines verstehen, liebe Freunde: Wie viel auch immer die “Hirten” verschiedener religiöser Sekten uns das Gegenteil lehren mögen, wir können in spiritueller Hinsicht keine wesentlichen Fortschritte machen, ohne das MITLEIDSPRINZIP voll zu akzeptieren und endgültig zu “tötungsfreier” Ernährung zu wechseln (d.h. unter Ausschluss von Tieren aller Art: Säugetiere, Vögel, Fische usw.), und dies nach ethischen, nicht nach egoistischen (etwa um der eigenen Gesundheit willen) Motiven!

… Ethische Lektionen in Bezug auf Pflanzen bestehen nicht nur im Bereich der Ernährung. So ist es ja möglich, Zeltpflöcke nicht aus lebenden Pflanzen zu machen, sondern auch noch festen trockenen Stöcken. Und ein Lagerfeuer lässt sich auf einer alten Feuerstelle, einem Waldpfand etc. machen, anstatt direkt auf lebenden Pflanzen.

Auch darf man ein Feuer nicht auf trockenem Torf errichten: Es könnten dann ganze Kilometer von Wald abbrennen, und Tausende Pflanzen und eine Vielzahl von Tieren würden in den Flammen sterben. Bei trockenem Wetter darf man dies auch nicht an einer hohen Fichte tun: Die vieljährige am Boden liegende Nadelschicht wird dann entglimmen und Wurzeln der Fichte und andere umgebenden Pflanzen werden verbrennen. Äußerst vorsichtig muss man in Frühjahr sein, wenn vorjähriges Gras sich leicht anzündet: Im Feuer sterben dann massenhaft lebende Pflanzen und Insekten, zerstört werden Vogelnester mit Eiern oder Jungvögeln und Pflanzensamen, es verbrennt unnötig altes organisches Grasmaterial, das dem Boden als Düngemittel dienen und ihn so anreichern sollte. Und schon als ganz wilde Unmoral erscheinen vorsätzliche, spaßeshalber organisierte “Frühlingsfeuer”, durch die unter anderem auch Heuschober, Wohnhäuser und sonstige Bauten abbrennen können…

… In einigen Tempeln versuchen die Menschen Gott in ihren Gesängen aufzureden, Er sei “langmütig und gnadenreich”… Ist es aber nicht besser, selbst damit zu beginnen, in Übereinstimmung mit dem Göttlichen Prinzip der Liebe zu leben, der ja ohne Mitleid für alle Menschen und jedes lebende Geschöpf einschließlich der Ameisen, Würmer und Pflanzen undenkbar ist?...